Geschichte

The Lahr von Leïtis Academy & Archive wurde 1995 von Michael Lahr von Leïtis und Gregorij von Leïtis gegründet. Beide Gründer haben im Rahmen ihrer Arbeit über viele Jahre hinweg zahlreiche Dokumente gesammelt. Den Kern der Sammlung bilden Materialien – Briefe, Fotos, Schriften und Noten –, welche das reiche Erbe von Schriftstellern, Komponisten und Intellektuellen dokumentieren, die vom Nationalsozialismus verfolgt wurden und ihre Heimat verlassen mussten. Darüber hinaus enthält das Archiv Dokumente von Persönlichkeiten, die seit den 1960er Jahren mit Gregorij von Leïtis‘ Theater- und  Kunstschaffen verbunden sind.

Unter den Millionen von Menschen, die der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer fielen, waren viele Künstler und Intellektuelle. Als Speerspitze der Kritik und des Widerstands wurden sie gezielt diffamiert, verbannt und zum Schweigen gebracht. Denjenigen, denen die Flucht gelang, fiel es oft schwer, im Exil an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen. Als Emigranten hatten sie Mühe, sich und ihre Familien zu ernähren. Diejenigen, die den Sprung ins Ausland nicht schafften, landeten in Ghettos und Konzentrationslagern. Die große Mehrheit von ihnen wurde in Auschwitz und anderen Todeslagern ermordet. Doch viele schufen unter den widrigsten Bedingungen bis zum Schluss Kunstwerke, die oft auf abenteuerliche Weise gerettet werden konnten.

The Lahr von Leïtis Academy & Archive hat sich zum Ziel gesetzt, das Erbe der Opfer dem Vergessen zu entreißen und zu bewahren. Die Schicksale dieser verfolgten Künstlerinnen und Künstler machen das Unfassbare des Holocaust konkret, ihre Werke sprechen zu uns, berühren uns und machen uns heute Mut.

Unsere Programme sind eine künstlerische Form der Geschichtsvermittlung. Mit Literatur und Musik als Anschauungsmaterial kann das Publikum spielerisch aus der Vergangenheit lernen, um heute gefährliche Entwicklungen in Politik und Gesellschaft frühzeitig zu erkennen und entschlossen darauf zu reagieren.

„Unwissenheit führt zu Angst. Angst führt zu Hass. Und Hass führt zu Gewalt.“ Diese Erkenntnis des muslimischen Gelehrten und Philosophen Averroes aus dem 12. Jahrhundert prägt auch unsere Arbeit. Wir sind überzeugt, dass Wissensvermittlung und Weiterbildung am besten geeignet sind, die Spirale von Hass und Gewalt zu durchbrechen. Bildung – verstanden in einem umfassenden Sinne als Bildung des Herzens – gibt unserem Denken und Handeln einen ethischen Kompass und weitet unsere Herzen. Kunst hilft uns, bessere Menschen zu werden. Bildung und Kunst erweitern unsere Horizonte.

Kunst und Bildung ohne Grenzen.

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